Soldat, Magier und andere Personen betrachten einen brennenden Schädel (Scherzi di fantasia)

Worum es geht

Beschreibung

Noch auffallender als die zuvor entstandenen »Capricci« entführen die »Scherzi di Fantasia«, 23 Radierungen von Giovanni Battista Tiepolo, von denen die Staatsgalerie 5 besitzt, in eine Welt der Phantasie: Das Fehlen eines logischen Zusammenhangs fällt dem Betrachter umso mehr auf, als ihm einzelne Motive als aussagekräftige Symbole wohl vertraut sind, aber in den Darstellungen widersinnig eingesetzt erscheinen: Die magische Szene zeigt die Verbrennung eines Schädels vor einem Obelisken und verweist damit auf die Welt des Todes. Doch diese scheinbar so eindeutige Vergänglichkeitsallegorie wird durch den mit Weinlaub bekränzten Jüngling gestört, der zudem eine Amphore mit sich trägt, also als Bacchus oder zumindest als Personifikation der Fruchtbarkeit und Lebensfreude gedeutet werden kann. Auch die Eule, die dem Betrachter den Rücken zudreht, kann vor diesem Hintergrund nicht mehr eindeutig als Totenvogel gelten: Sie ist zugleich ein Symbol der Weisheit, das mit der orientalischen Philosophenfigur neben dem Jüngling in Verbindung zu bringen ist.

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