Moses schlägt Wasser aus dem Felsen

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Worum es geht

Beschreibung

Bartolomeo Cittadella war Schüler des Venezianers Giulio Carpioni (1613-1678) und arbeitete mit diesem unter anderem von 1669 bis 1673 in Verona zusammen. Das Blatt zeigt die charakteristischen Merkmale der venezianischen Zeichenkunst, auch wenn Cittadella zwischen Vicenza und Verona für seine Aufträge pendelte. Eine zarte Vorzeichnung in schwarzer Kreide und verhaltene Umrisse mit der Feder werden von differenzierten Abstufungen der Lavierung weitergeführt, die dennoch dem Papiergrund selbst seinen Raum in der Komposition lassen. Die lichtdurchflutete Szenerie kommt so auch mit den sparsamen Mitteln der Zeichnungen voll zur Geltung. Die mit gleicher Feder geschriebene und demnach eigenhändige Aufschrift unten beschreibt die Darstellung als »Mose quando Bate il fasco per scaturire laqua« - »Moses, der Wasser aus dem Felsen schlägt«. Eine entfernt vergleichbare Mosesfigur findet sich in einem Gemälde Cittadellas in Santi Giacomo e Filippo in Vicenza wieder, das zwischen 1676 und 1679 entstanden ist (Carlo Donzelli und Giuseppe Maria Pilo: I Pittori del Seicento Veneto, Florenz 1967, S. 135, Abb. 140; Margaret Binotto: La chiesa e il convento dei SS. Filippo e Giacomo di Vicenza, Vicenza 1981, S. 52, Abb. 49). In der Sammlung des genuesischen Grafen Jacopo Durazzo (1717-1794) war unser Blatt noch Odoardo Fialetti (1573-1638) zugeschrieben, offenbar dem Namenszusatz »Odoardo« in der Bezeichnung folgend. Eine derart frühe Datierung ist jedoch angesichts des Zeichenstils nicht denkbar. Vielleicht kann als Zeichner auch der in Verona tätige Odoardo Perini (1671-1757) in Betracht gezogen werden, dessen zeichnerisches Werk aber bislang relativ unbekannt ist (vgl. Antonio Cipullo: Odoardo Perini. Un veronese tra Bologna, la Bavaria and Venice, in: Verona illustrata 33, 2020, S. 75-87).

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