Worum es geht

Beschreibung

Leonardo Corona, geboren auf Murano, gehörte zu den Schülern und Nachfolgern Tizians (1488-1576). Angeblich soll er sogar einige Gemälde des Meisters nach dessen Tod vollendet haben. Der Deckenentwurf zu einer »Himmelfahrt Mariae« zeigt die charakteristischen Merkmale der venezianischen Zeichenkunst: Eine zart andeutende Unterzeichnung in Rötel, eine verhaltene Umrissgestaltung mit dem Pinsel sowie Akzente in einem breiten Spektrum zwischen Hell und Dunkel mittels der Lavierung. »Der Venezianer scheut sich nicht, den Strich in Kontur und Innenzeichnung zu zerbrechen, um einer Darstellung jene Lockerheit der Hell-Dunkel-Wirkung zu verleihen, die ihm primär, vor allen Forderungen der Zeitstile, vorschwebt.« (Bernhard Degenhart: Zur Graphologie der Handzeichnung. Die Strichbildung als stetige Erscheinung innerhalb der italienischen Kunstkreise, in: Kunstgeschichtliches Jahrbuch der Bibliotheca Hertziana 1, 1937, S. 271). Auch sind zunächst nur die Protagonisten (Maria und die Apostel) näher definiert, weitere Figuren in den Stichkappen bleiben im Entwurfsstadium oder sind noch gar nicht gestaltet. Vergleichbar ist eine Zeichnung mit der »Kreuzaufrichtung« in Oxford (K. T. Parker: Catalogue of the Collection of Drawings in the Ashmolean Museum, Bd. 2, Italian Schools, Oxford 1956, Nr. 202; zu weiteren Zeichnungen Coronas vgl. Bert W. Meijer: Per Leonardo Corona disegnatore, in: Commentari d’arte 19/20, 2013/2014, S. 76-90).

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