Equinoxe - Tag und Nachtgleiche

1C5EFDD81FFA421A826AC722A2566533

Worum es geht

Beschreibung

In seinem umfangreichen graphischen Werk war Joan Miró vor allem das demokratische Element dieser Kunstgattung ein Anliegen, wie er in einem Interview mit dem Dichter André Verdet 1957 äußerte: »Die letzten Jahre haben eine Neubewertung der ausdruckskräftigen handwerklichen Verfahren gebracht: der Keramik, der Lithographie, der Radierung, des Siebdrucks und so weiter. Alle diese Kunstformen, die weniger kostspielig und oft ebenso authentisch in ihrer bildnerischen Aussage sind, werden mehr und mehr an die Stelle der Malerei treten. Bald wird das Angebot außerstande sein, die Nachfrage zu befriedigen, und künstlerische Bildung und künstlerisches Urteil werden nicht länger ein Privileg von Wenigen bleiben, sondern werden allen zugänglich sein.« Mirós Absicht, dem Betrachter unvermittelt einen Schlag ins Gesicht zu versetzen, bevor er überhaupt zum Nachdenken kommen kann, zeigt sich auch in »Equinox«, der Tag-und-Nachgleiche, d.h. der beiden Tage im Jahr, an denen Tag und Nacht gleich lang dauern, und jeweils im März den astromischen Frühling sowie im September den Herbst einläuten. Die satte, fugenlose Schwere der schwarzen Lithotusche korrespondiert mit lichten Farben und zart gesetzten Akzenten der Sterne, die als Ideogramme ebenso wie die kalligraphische Umsetzung ein Kennzeichen von Mirós Werk sind.

Text

Haben Sie Fragen oder Informationen zu diesem Objekt?

Kontaktieren Sie uns