Ach, knallige Welt, du seliges Abnormitätenkabinett (Blatt 14 in: Ecce Homo)

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Worum es geht

Beschreibung

George Grosz, der den Geburtsnamen Georg Ehrenfried Groß trug, war vor allem ein großartiger Graphiker, der in seinen Blättern besonders an Krieg, Politik und sozialer Ungerechtigkeit scharf Kritik übte. Diese Tendenz brachte ihm im Fall seiner 1922/23 herausgegebenen Sammelmappe »Ecce Homo« (»Siehe, der Mensch«) die Konfiszierung mehrerer Blätter daraus und einen Prozess wegen »Verbreitung unzüchtiger Schriften« ein. Blatt 14 der Folge, »Ach, knallige Welt, du seliges Abnormitätenkabinett«, ist ein Offsetdruck nach einem Aquarell und macht seinem Titel alle Ehre. Sogar für Grosz, der gerne kräftige Farben verwendete, ist dies eine besonders farbenfreudige Arbeit. Im Vordergrund sitzt eine ältere, spitzgesichtige Dame in einem roten Kostüm an einem runden Tisch, während ihr kleines Hündchen unter ihrem Arm hervorschaut. Ihr Blick ist gelangweilt und ihre Augenränder so rot wie ihr Kleid. Überall um sie herum sind ältere Männer mit verschiedenfarbigen Köpfen angeordnet - mit langen, kurzen oder knubbeligen Nasen. Auf dem Hund der Frau ist das Wort »Witboi« zu lesen. Grosz hatte vor seiner Ausbildung einen Foxterrier, den er nach dem bekannten Herrero-Häuptling Hendrik Witbooi benannt hatte. Er steht dem Künstler - klein, wie er ist - für die gute alte Zeit.

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