Worum es geht
George Grosz, der den Geburtsnamen Georg Ehrenfried Groß trug, war vor allem ein großartiger Graphiker, der in seinen Blättern besonders an Krieg, Politik und sozialer Ungerechtigkeit scharf Kritik übte. Diese Tendenz brachte ihm im Fall seiner 1922/23 herausgegebenen Sammelmappe »Ecce Homo« (»Siehe, der Mensch«) die Konfiszierung mehrerer Blätter daraus und einen Prozess wegen »Verbreitung unzüchtiger Schriften« ein. Blatt 8 der Folge, mit dem Titel »Der Mädchenhändler«, oder auch »Weißer Sklavenhändler«, ist ein Offsetdruck nach dem Aquarell, das sich heute im Besitz der Graphischen Sammlung des Hessischen Landesmuseums in Darmstadt befindet. Dargestellt ist ein ernst dreinblickender Mann mit Zylinder, frisiertem Schnurrbart, Anzug, Zigarre, Stock und Fliege an einem Tisch mit Blumen und Getränk. Hinter ihm links sind zwei der Frauen zu sehen, deren Dienste er für viel Geld an andere Männer verkauft, die wiederum in der rechten Bildhälfte zu sehen sind. Der Bildraum ist prismenförmig zersplittert. Hauptanzugspunkt für den Blick des Betrachters ist der rote Vollmond rechts oben, der bald hinter der Stadtsilhouette darunter versinken wird. Dann bricht die Nacht ein, in der das Geschäft des Mädchenhändlers floriert.
Haben Sie Fragen oder Informationen zu diesem Objekt?