Wassertürme

Die »Wassertürme« wurden - wie alle Gebäude auf den Fotografien von Bernd und Hilla Becher - mit einer Großkamera mittig und bildfüllend vor einem neutralen Hintergrund aufgenommen. Die betont nüchterne Bildsprache, die von den großen Meistern der Dokumentarfotografie der 1920er und 1930er Jahre inspiriert wurde, lässt die Strukturen der Stahlkonstruktionen besonders plastisch hervortreten. Die Fotokünstler Bernd und Hilla Becher sind mit ihren Aufnahmen von Hochöfen, Wasser- und Kühltürmen, Gasbehältern, Silos und Fabrikhallen in Europa und den USA seit Ende der 1950er Jahre bekannt geworden. Sie halten in ihren Fotos eine verschwindende Industriearchitektur fest, mit dem Ziel, ein enzyklopädisches Bildarchiv dieser »anonymen Skulpturen« zusammenzustellen. Wegen ihres seriellen Arbeitens und ihrer konzeptuellen Herangehensweise wurden die Werke des Künstlerpaares in den 1970er Jahren formal der Konzeptkunst zugeordnet. Dabei motivierte vielmehr eine dokumentarische Haltung die Künstler zu ihrem umfassenden Werk, mit dem sie eine ganze Generation von Fotografen beeinflussten.