Feuille de vigne femelle (Weibliches Feigenblatt)

868776A847080A25AA1FCA25CBDB6630

Worum es geht

Beschreibung

Anfang der 1950er Jahre schuf Duchamp drei kleinformatige erotische Skulpturen, die in den 1960er Jahren in kleiner Auflage vervielfältigt wurden (vgl. P 1320 und P 1321). Von „Feuille de Vigne Femelle“, dem „weiblichen Feigenblatt“, existieren zwei Originale aus galvanisiertem Gips. Titel und haptische Qualität der Arbeit vermitteln eine subversive Erotik, die beim Betrachter Gedankenspiele hervorruft: Es handelt sich um die Negativform einer Vulva und durch den Titel wird eine Benutzbarkeit des Objekts als Feigenblatt angedeutet. Eine später bei Arturo Schwarz hergestellte Graphik dieser Arbeit betont ebenfalls die für Duchamp typische Aufforderung zur Mitwirkung des Betrachters. Bei der Graphik wird man nämlich per Handlungsanweisung auf der Rückseite aufgerufen, mit einem Messer möglichst präzise die Konturen auszuschneiden, wobei das Wort „Messer“ in Anführungszeichen gesetzt ist. Für den Umschlag der 1956 erschienenen und von André Breton edierten Publikation „Le Surréalisme, même“ wurde nach Anweisung von Duchamp ein Photo des umgedrehten „Feuille de Vigne“ angefertigt.

Text

Haben Sie Fragen oder Informationen zu diesem Objekt?

Kontaktieren Sie uns