Pulled at Four Pins / Tiré à quatre épingles (Geschniegelt und gebügelt)

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Worum es geht

Beschreibung

Diese Radierung, die in einer Auflage von 100 numerierten Exempla­ren hergestellt wurde, ist die einzige Wiedergabe eines vermutlich vor 1915 entstandenen Readymades. Das Objekt war eine verzinkte, für Gasheizungen übliche Kaminabdeckung mit beweglichem Deckel und ging bei der damaligen Besitzerin Louise Varèse verloren, bevor es durch eine Fotografie dokumentiert werden konnte. Es handelte sich um einen unveränderten Gegenstand, wie den Flaschentrockner von 1914, dessen durch die Funktionalität bestimmte Formen Duchamps Überlegungen zur "Mechanisierung" der Kunst be­einflußten; ein Vergleich mit den Studien zum 1912 entstandenen Gemälde "Vierge" macht den Zusammenhang deutlich. Der Titel ist eine in Frankreich übliche idiomatische Wendung (deren Spektrum im Deutschen von "nett ge­kleidet" bis "aufgetakelt" reicht), die jedoch in der wörtli­chen Übersetzung ins Englische keinen Sinn ergibt (das engli­sche Äquivalent ist "dressed to the nines"). Duchamps späte Radierung von "Tiré à quatre épingles" gehört zu den Arbeiten der sechziger Jahre, mit denen er eine Rekorporierung verlorener Werke und die Komplettierung seines Gesamtwerks anstrebte.

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