Die Gaukler (I Saltimbanchi) (Blatt 3 in: Bauhaus-Drucke. 4te Mappe)

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Worum es geht

Beschreibung

Neben Umberto Boccioni und Gino Severini gehörte Carlo Carrà zunächst zu den Hauptvertretern des italienischen Futurismus, wandte sich jedoch während der Kriegsjahre davon ab und der »Pittura metafisica« zu. Charakteristisch werden in dieser Phase puppenhafte Gestalten, für deren reduzierte Formen die frühen italienischen Maler des Quattrocento (Giotto, Masaccio) Pate standen. Auch in der Lithographie für die vierte Mappe der »Bauhaus-Drucke. Neue europaeische Graphik« verwendete er isolierte und in gewissem Sinne auch orientierungslose Figuren, die durch die Vereinfachung des Strichbildes, das an Kinderzeichnungen erinnert, sowie ihrer Gesten (die Frau legt die Hand aufs Herz) und Mimik (der Mann blickt erwartungsvoll nach oben) eine Bedeutungsschwere erhalten. Im Titel nimmt der Künstler Bezug auf Pablo Picassos Gemälde »Les Saltimbanques« von 1905. Eine Zuordnung zu Artisten (saltimbanchi = Seiltänzer, allgemeiner auch Gaukler) findet allerdings bildlich nicht statt. In der Darstellung selbst variiert Carrà seine Zeichnung »Intorno con donne« von 1919. Dort ist das Rechteck an der Rückwand als ein gerahmtes Bild zu identifizieren, während hier auch ein Fenster in Betracht kommen könnte.

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