Workshop: Bleibender Eindruck. Wasserzeichen auf Blättern der Frühen Neuzeit
ArtVeranstaltung
- 15.00 – 16.00 Uhr
Das erste bekannte Wasserzeichen, ein griechisches Kreuz, entstand Ende des 13. Jahrhunderts in Italien und markiert den Beginn einer besonderen Geschichte im Papier. Im Rahmen des internationalen Wochenendes der Grafik 2024 führen die Kunsthistorikerin Esther Löffelbein und die Dipl.-Grafikrestauratorin Silke Bittmann in einem einstündigen Workshop in die Welt der Wasserzeichen ein. Gemeinsam betrachten wir Zeichnungen des 15. bis 18. Jahrhunderts – von Albrecht Dürer bis Simone Cantarini – und machen ihre oft unsichtbaren Wasserzeichen sichtbar, identifizieren und datieren sie. Dabei lernen wir, wie Wasserzeichen genutzt werden können, um die Herkunft und das Alter von Papier zu bestimmen und Fälschungen aufzudecken – eine zentrale Methode der Grafikforschung.
Nach einer Einführung in die Theorie folgt der praktische Teil: Auf ausgewählten Blättern aus unserer grafischen Sammlung, die selten oder noch nie gezeigt wurden, entdecken und analysieren wir gemeinsam die Wasserzeichen und ihre Bedeutung.
Das diesjährige Wochenende der Graphik widmet sich anlässlich unserer Ausstellung zum 500. Jubiläum des Bauernkriegs den künstlerischen und technischen Innovationen der Zeit um 1500. Wie die Reformation ist auch der Bauernkrieg nicht ohne die Medienrevolution denkbar, die von der Erfindung der Druckerpresse ausgelöst wurde. Texte und Bilder konnten nun in bislang ungekannter Geschwindigkeit vervielfältigt und verbreitet werden – und auf diese Weise maßgeblich zur Dynamik sozialer Bewegungen
beitragen. In Führungen im Graphik-Kabinett und einem Workshop werden verschiedene Aspekte druckgraphischer Kunst vertiefend in den Blick
genommen. Da Kunst auf Papier besonders empfindlich ist, kann sie nicht dauerhaft ausgestellt werden. Das Wochenende der Graphik möchte daher die Gelegenheit für eine besonders direkte Begegnung mit diesem sensiblen Medium bieten.