Worum es geht
Nach einer Ausbildung zum Lithographen studierte Otto Meyer (-Amden) ab Oktober 1907 an der Stuttgarter Akademie. 1909 wurde er Meisterschüler von Adolf Hölzel. 1911 gestaltete er mit Oskar Schlemmer das Wandgemälde »Verkündigung« für die katholische Kapelle in der Ausstellung »Kirchliche Kunst Schwabens« in Stuttgart (nicht erhalten). 1912 verließ er die Stadt und zog sich nach Amden bei Locarno im Kanton St. Gallen zurück. Die enge Verbundenheit zu diesem Ort versinnbildlichte er fortan durch den Namenszusatz »Amden«. Neben Landschaften entstanden in dieser Zeit zahlreiche Jünglingsakte, die mit ihrer strengen Frontalität und den eng am Körper gehaltenen ausgestreckten Armen den archaischen Figurentyp des Kuros wiederspiegeln. Bei Meyer-Amden führte diese Beschäftigung zu Bildlösungen, in denen das antike apollinische Motiv sich mit dem christlichen versöhnt: Seine Jünglinge sind in Bezug auf die Idee des Neuen Menschen Jesusknaben und Kuroi zugleich.
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