Worum es geht
Die Zeichner der satirischen Wochenzeitschrift »La Caricature« arbeiteten mit vielen verschiedenen Verfahren karikaturistischer Übertreibung und satirischer Vermischung. Der größte Meister der groß angelegten, vielfigurigen und anspielungsreichen Bildsatire war Jean-Jacques Grandville. Hier zeigt er zwei Realitätsebenen noch getrennt, doch witzig miteinander verbunden: Die Figuren und deren Schatten, die jeweils eine Wahrheit zum Vorschein bringen. In Art eine Prozession promenieren vor einer Mauer (von rechts nach links) der trinkende Mönch - eine Weinkanne , und das gutbürgerliche Ehepaar, dessen Sonnenschirme einen „gehörnten Ehemann" zeigen. Haar- und Bartracht des eleganten Herrn mit dem Buch ergeben eine Mondsichel. Zwei Priester werfen Löschhütchen als Schatten an die Wand. Das Löschhütchen wurde zum vielfach verwendeten Symbol für die Feinde des freien Denkens, der Meinungs- und Pressefreiheit (vgl. Honoré Daumier, Die politischen Mücken , Inv. Nr. A 1965/3506 und Honoré Daumier, Wenn sie könnten, würden sie auch noch die Sonne auslöschen! , Inv. Nr. A 2015/7962). Das zweite Blatt der „Schlagschatten" erschien in der folgenden Nummer: „La Caricature", Nr. 3, 18.11.1930, Platte 5. [HMK] „Karikatur - Presse - Freiheit. Honoré Daumier und die französische Bildsatire".
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