Worum es geht
Die Parzen sind die Schicksalsgöttinnen der griechischen Mythologie: Klotho (auf einem Altar sitzend, mit der Spindel) spinnt den Lebensfaden, Lachesis (links neben ihr) bestimmt seine Länge und Atropos (zu Klothos Füßen sitzend) zerschneidet ihn. Die mächtigen Schwestern sind bei Dannecker zu melancholischen Musen umgedeutet: Die todbringende Parze Atropos ist in sanften Schlummer gefallen, die Zeit ist gleichsam angehalten. Das Motto »hoc erit in votis« (»Das werde ich wünschen«, Horaz, Sermones II,6) auf dem Altar macht die Skulptur zu einem Monument der Schicksalsbestimmtheit und Endlichkeit des Lebens. Diese Tonskizze entstand 1791 für Herzogin Franziska von Hohenheim (1748-1811) als »Entwurf einer Uhr-Verzierung«. Eine schmale Öffnung in der Deckplatte des Altars zeigt die Stundenzahl an. Als Zeiger der Uhr dient der von einer Schlange umwundene Stab der Gesundheit. Das Uhrwerk sollte im Innern des Altars untergebracht werden. In den Sockel der Gruppe hat der Bildhauer vier Szenen eingeritzt, die auf die Lebensalter anspielen. Für die Kindheit steht Achill, den seine Mutter Thetis kopfunter in den Fluss Styx taucht, um ihn unverwundbar zu machen. Für die Jugend steht Perseus mit dem Haupt der Medusa, für das männliche Alter ein Mann mit Schwert über einem Altar. Das hohe Alter repräsentiert Anchises, den sein Sohn Aeneas aus dem brennenden Troja trägt.
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