Worum es geht
Portfolio der artists Press, Bern, Expl. 25/25. - herman de vries fügt als Künstler der Welt nichts hinzu, vielmehr visualisiert er, in Rahmen gefasst, zufällige Ausschnitte der Wirklichkeit als Kunst. Dies gilt sowohl für seine Blättercollagen (vgl. Inv. Nr. AS 2016/3240), in denen er den Laubfall eines Baumes, eines Strauches auf Leinwänden oder Kartons fixiert, wie auch für seine fotografischen Serien, die in Momentaufnahmen von flüchtigen Lebens- und Naturprozessen die Kontinuität ewigen Wandels festhalten. In seiner achtteiligen »niggenkopf-serie« porträtierte herman de vries nicht etwa den markanten Berg im österreichischen Brandnertal sondern eine dort gesehene Wolke im leeren Blau des Himmels, wie sie am 27. September 1975 von 14 Uhr 46 an im Laufe von 8 mal 5 Sekunden ihre Gestalt ändert und schließlich in der Atmosphäre spurlos aufzugehen scheint. Unspektakulärer zugleich anrührender kann ein Ereignis kaum sein. Es macht aber auch bewusst: Die Inszenierung von Werden und Vergehen ist eine unseres Blickes. Die Natur selbst inszeniert nicht.
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