Worum es geht
Über eine gepflasterte Fahrbahn hinweg, gibt die Fotografie den Blick auf eine Straße in Duisburg frei. Die Häuserreihe am linken Bildrand endet abrupt mit der Rückenkante eines hell getünchten Hauses, hinter dem sich der Blick auf eine Industrielandschaft mit Fabrikhallen und Schornsteinen eröffnet. Die Aussicht wird nur durch eine Litfaßsäule und einen Strommast unterbrochen. An diesem ist sowohl ein Straßenschild angebracht, als auch die Oberleitung einer Straßenbahnlinie, deren Schienen im Bildvordergrund verlaufen. Nach seiner Tätigkeit für den Folkwang- und Auriga-Verlag sucht Albert Renger-Patzsch (1897-1966) zwischen 1927/28 und 1935 immer wieder Orte im Ruhrgebiet auf und lichtet diese ungeschönt ab. Ihn interessieren dabei vor allem Orte des Übergangs zwischen Industrie und Zivilisation. Obwohl seine Fotografien überaus sachlich die Auswirkungen der Industrialisierung auf die Bevölkerung des Ruhrgebiets beschreiben, haben alle diese Arbeiten zugleich einen höchst erzählerischen Ausdruck und sind von besonderer ästhetischer Qualität. So fängt er subtil sich wiederholende Formen wie die nach oben strebender Linien der Masten und Schornsteine ein, die einen essenziellen Bestandteil seiner Kompositionen bilden.
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