Worum es geht
Nackt, in einer eigenartigen hockenden Stellung wendet der weibliche Rückenakt seinen Kopf nach hinten und schaut den Betrachter unverwandt an. Mit wenigen, schnellen Strichen skizziert Ernst Ludwig Kirchner das Mädchen, die Zeichnung ist in Zusammenhang mit den sogenannten »Viertelstundenakten« zu sehen. Die »Brücke«-Künstler ließen Freunde, Bekannte und ihre Lebensgefährtinnen für sie Modell stehen, fehlte ein männliches Modell, dann übernahm einer der Künstler selbst diese Rolle: »100e von Blättern am Tage, dazwischen Rede und Spiel, die Maler wurden mit zu Modellen und umgekehrt.« (Kirchner). Alle fünfzehn Minuten wurde die Position gewechselt, mit schnellen Strichen, teils skizzenhaft wurden die wesentlichen Gesten und Körperhaltungen auf Papier gebracht, ganz »unmittelbar und unverfälscht«, wie es das Programm der »Brücke« gefordert hatte. Bei dem Modell dieser Federzeichnung handelt es sich vermutlich um Kirchners Dresdner Lebensgefährtin Doris Große, genannt Dodo.
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