Worum es geht
herman de vries ureigenstes künstlerisches Medium ist das Buch, das Künstlerbuch. 1960 gab er sein erstes heraus, Dutzende sind seither erschienen. Hinzu kommen publizistische Reihen wie die holländische ZERO-Zeitschrift »revue nul = 0« (1961-1964), von der er sich mit »revue integration« (1965-1972) emanzipierte, sowie die lose Folge seiner 1974 initiierten »eschenau summer press publications«. So galt denn auch Hanns Sohms erste Kontaktaufnahme zu herman de vries Ende 1963 dessen Publikationen; im Nachgang hat er sie alle gesammelt und dazu einen Teil des Archivs des Künstlers übernommen. Als eine Art Retrospektive in der Schachtel - man denke an Marcel Duchamps berühmte »Boîte-en-valise« - widmete herman de vries 1978 seinem Freund »HET SOHM BOEK«, ein Portfolio im schwarz lackierten Holzkasten. Auf 57 quadratischen Blättern enthält es für das Oeuvre von de vries beispielhafte Collagen, Assemblagen, Drucke, Zeichnungen, Fotografien in chronologischer Folge von de vriesens tachistischen Materialbildern der 1950er Jahre über seine ZERO verpflichteten geometrischen Monochromien und systematisierten Zufallsoperationen der 1960er Jahre bis hin zu seinen Fotodokumentationen eines definierten Raum-Zeit-Ausschnittes der 1970er Jahre. Den Abschluss bildet ein am 31.10.1977 unter einem Ahornbaum in Bern geborgenes Laubblatt als Inbild seines großen Programms der Verschmelzung von Kunst und Wirklichkeit.
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