herman de vries. asiatische & eschenauer texte

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Worum es geht

Beschreibung

Portfolio der artists press, Bern, Auflage 50 Expl. - 1969 hatte sich herman de vries, nach Aufgabe seines Berufs als Botaniker in den Niederlanden, im fränkischen Eschenau/Steigerwald niedergelassen und diese Landschaft zu seinem lebendigen Atelier gemacht. Von hier aus brach er immer wieder zu Erkundungsreisen nach Afrika und Asien auf, wo er spirituellen Rückhalt fand und reiches Material für seine beständige Arbeit an der Transformation = Sichtbarmachung von Lebenswelt in Kunst. Das teilweise in Nepal und Laos gedruckte Mappenwerk versammelt 16 in Material, Technik und Format verschiedene Blätter. Für de vries ist es ein Resümee seiner Auseinandersetzung mit der Frage nach dem Verhältnis von Welt (Erleben) und Sprache (Denken). Neben Schlüsselgedichten des Künstlers (»meine poesie ist die welt«) und -Lemmata (»to be«; »all«) finden sich dort u. a. Farbfotografien vergehender »footprints« am Strand, Zeitungsseiten mit Zeile für Zeile geschwärzten Texten (»die entscheidungen des dichters«); ferner ein Kernsatz des Philosophen Ludwig Wittgenstein (»wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen«), den de vries durch sinnfälliges Ausradieren ins ›Offensichtliche‹, d. h. Nicht-zu-sagende setzt; des Weiteren ein leeres Blatt (»weiss«), das der sogenannten Nichtfarbe physische Präsenz und metaphysischen Raum verleiht sowie ein welkes Buchenblatt als ›konkretes‹ »poem«. Für herman de vries hält das Zufall und Wandel unterworfene Leben tiefere Erkenntnisse bereit als die Logik rationaler Sprache. Und die ständige Änderung der Wirklichkeit besiegelt er auf dem hinteren Mappendeckel mit einem vom Wort »this« in permanente Lese-Rotation versetzen Ringstempel in Rot: »when you receive this is different«.

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