Geronima Spinola Spinola mit ihrer Enkelin Maria Giovanna Serra

Worum es geht

Beschreibung

Peter Paul Rubens schuf im Winter 1605/1606 eine Reihe von Damenbildnissen der Genueser Oberschicht. Lange war die Identität der Stuttgarter „Alten Dame mit jungem Mädchen“ (ehem. Titel) nicht bekannt. Durch neue Forschungen (Orlando 2021) ist nun gesichert, dass es sich um Geronima Spinola Spinola und ihre Enkelin Maria Giovanna Serra handelt. Die Ältere trägt als Witwe und Laienschwester eines Konvents ein schwarzes Obergewand mit einem einfachen Leinenkragen und ein Tüchlein als Kopfbedeckung, ihre gesamte Erscheinung ist schmucklos. Das siebenjährige Mädchen posiert dagegen in höfisch-prächtiger Kleidung, die von einem ausufernden Spitzenkragen dominiert wird. Das lebendige Erscheinungsbild zeichnet Großmutter und Enkelin gelichermaßen aus und zeugt von Rubens’ Meisterschaft auf dem Gebiet der Porträtmalerei. Das Gemälde gehörte einst dem im Nationalsozialismus ermordeten jüdischen Ehepaar Rosa (†1943) und Jakob Oppenheimer (†1941) und wurde auf einer Auktion 1935 in Berlin zwangsversteigert. 1954 kam es zu einem privaten Vergleich zwischen dem damaligen Besitzer und den Erben Oppenheimer. Die Staatsgalerie erwarb das Gemälde 1965 aus Privatbesitz. Ein weiterer Anspruch der Erben auf das Gemälde wurde nach Recherchen einer externen Historikerin auf Basis der Washingtoner Erklärung von 1998 abgewiesen (Schrenk 2001).

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