Gegensätze

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Worum es geht

Beschreibung

George Grosz meldete sich erst im November 1914 zum Kriegsdienst, wurde jedoch im Mai 1915 für dienstuntauglich erklärt. Anfang 1917 wurde er erneut eingezogen. Es folgten ein Nervenzusammenbruch und im Mai des Jahres die Entlassung als dauernd dienstunbrauchbar. Fortan rächte er sich künstlerisch an Kriegstreibern und -gewinnlern. Charakteristisch für seine Kompositionen ist die Konstruktion von Szenerien mit spitzem Stift, die oft an gegenständlicher Drastik nichts zu wünschen übrig lassen. In dem rechts unten in Bleistift signierten Blatt aus dem Kriegsjahr 1917 konfrontiert der Künstler die »Gegensätze« mittels Figurentypen, die einem Panoptikum zu entstammen scheinen: In einem steil pyramidalen Aufbau begegnen die Anzugträger mit feisten Gesichtern, sektschlürfend und Zigarre rauchend, ihren Kumpanen, deren Köpfe als Überblendung von Totenschädel und Gesicht gestaltet sind. Hinter allen winkt frech der Börsenspekulant, die Wertpapiere hochhaltend. Der satten Selbstzufriedenheit wird ein drohender Spiegel vorgehalten.

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