Folkwang-Zyklus: Fünfergruppe in räumlicher Staffelung

Ab Anfang 1930 arbeitete Oskar Schlemmer an der zweiten Fassung der neun Kompositionen für die Wände des Brunnenraums des Folkwang Museums in Essen, nachdem die erste Fassung zu keiner befriedigenden Lösung geführt hatte. Neben einem Skizzenbuch und zahlreichen Einzelentwürfen befinden sich in der Staatsgalerie auch die wandbildgroßen Pastellzeichnungen auf Transparentpapier, darunter elf zur zweiten sowie neun zur dritten Fassung. Sie dienten zur Übertragung der Kompositionen mittels eines Durchpausverfahrens auf die Leinwände: Rückseitig mit Holzkohle eingefärbt, konnten so jeweils die Umrisszeichnungen von der Vorderseite aus mit einer Nadel oder einem Falzbein nachgezogen und damit durchpaust werden. Hier handelt es sich um die Vorzeichnung zu Bild 8 der zweiten Fassung, in der sich die fünf Aktfiguren auf podestähnlichen Feldern in den Bildraum hinein staffeln. Eine Bleistiftstudie im Folkwang-Skizzenbuch bereitet die Komposition vor (Inv. Nr. C 1953/513,Skb,15b).