Worum es geht
Die lavierte Federzeichnung gehört offenbar in den Zusammenhang der im Winter 1732 entstandenen Pendentiffresken Giovanni Battista Tiepolos in der Cappella Colleoni zu Bergamo (Massimo Gemin und Filippo Pedrocco: Giambattista Tiepolo. I dipinti. Opera completa, Venedig 1993, Nr. 136). 1754/55 hat sich der Sohn Giovanni Domenico (1727-1804) an ihr für eine entsprechende »Figur des Glaubens« in seinem Grisaillefresko an der rechten Seite des Chores in Santissimi Faustino e Giovita in Brescia orientiert (vgl. Inv. Nr. C 1443). Zur Zeichnung des Vaters wiederum existiert ein Pendant in Gestalt der »Figur der Hoffnung« (ehemals London, Sammlung Graf Seilern, jetzt London, Courtauld Institute of Art, Inv. Nr. D.1978.PG.150), die ebenfalls aus der Sammlung Bossi-Beyerlen stammt. Die ehemals rund 850 Zeichnungen umfassende Sammlung Bossi-Beyerlen, einst von dem Mitarbeiter Giovanni Domenico Tiepolos, Giovanni Domenico Bossi (1765-1853), zusammengetragen und durch die Heirat seiner Tochter Maria Theresa Karoline (1825-1881) mit Karl Christian Friedrich Beyerlen (1826-1881) in dessen Besitz gelangt, wurde 1882 in Stuttgart bei Gutekunst versteigert. Der damalige Kustos des Königlichen Kupferstichkabinetts Stuttgart, Karl August Kräutle (1833-1912), erwarb dort insgesamt neun Konvolute mit 105 Kreide- und 63 Federzeichnungen der Tiepolos.
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