Worum es geht
Mit seinem Gemälde »Demoiselles d'Avignon« von 1907 brach Picasso endgültig mit der europäischen Tradition. Zu Beginn des darauffolgenden Jahres entstand das Bild »Nu debout« (Boston, Museum of Fine Arts), zu dem diese, links oben in Bleistift signierte Zeichnung eine Vorstudie ist. Die in spindel- oder lanzettförmige Elemente aufgespaltene Figur verbreitet immense Vitalität und Spannung, denen der maskenhafte, von afrikanischer Plastik inspirierte, und träumerisch in sich ruhende Kopf entgegensteht. Unterstreicht der wilde Schwung der Feder einerseits das Ungestüme, wie in einem wilden Tanz sich Bewegende der Figur, so findet sich in dem verschatteten Gesicht der Ruhepol. Was sich im »Nu assis« von 1906 (Inv. Nr. C 1955/GL 322) bereits andeutete, ist hier weitergeführt: Die Kunst ist aufgestanden.
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