Worum es geht
Albrecht Dürer gibt seine seit 1502 entstehende Holzschnittfolge »Das Marienleben« im Jahr 1511 in Form einer neuartigen Verbindung aus Andachts- und Kunstbuch heraus. Darin werden die Bilder durch lateinische Texte des Benediktinermönchs Benedictus Chelidonius ergänzt. Im dreizehnten Holzschnitt der Folge stellt Dürer »Die Darbringung Christi im Tempel« dar, ein Ereignis, das im Lukasevangelium beschrieben wird. Nach jüdischem Brauch wird Jesus hier Gott geweiht. Dürer rahmt diese Szene mit einer Monumentalarchitektur, die sich scheinbar ins Unendliche erstreckt. Simeon, der das Kind in den Armen hält, tritt an den Rand des Altars zurück, während sich dahinter eine dicht gedrängte Gruppe von Gläubigen aufbaut. Auch die Prophetin Hannah ist anwesend und bestätigt das Wort Simeons. Maria steht mit über der Brust gekreuzten Armen im Bildzentrum. Sie wird gerahmt von weiteren Details nach der Legenda Aurea: dem Taubenopfer zur Reinigung Mariens und einer Kerze, die Christus symbolisiert – reines Wachs, Docht und Flamme stehen für Leib, Seele und Gottheit.
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