Worum es geht
Aus Max Beckmann: »Apokalypse« (vgl. Inv. Nr. A 2008/GVL 1191): Der Engel erscheint rechts, links die von ihm Versiegelten, d.h. die Auserwählten, die vom Strafgericht verschont wurden. Beckmann zeigt diese (sechs statt der 144.000 im Text) jedoch nicht an der Stirn gezeichnet, sondern mit einer Art Augenbinde, was den Eindruck erweckt, die Getreuen wären blind, d.h. eher Verblendete als Auserwählte, oder gar die Assoziation zu einer Exekution aufkommen lässt - die Augen verbunden, die Köpfe kahlgeschoren, die Hände zum letzten Gebet zusammengelegt. In der Beckmann vorliegenden Lutherschen Fassung der »Offenbarung« hat er an dieser Stelle die Worte »Das Meer« unterstrichen als Hinweis auf sein Schlüsselsymbol für Ewigkeit und Erlösung, denn er selbst ist »versiegelt«, d.h. versteckt in seinem Amsterdamer Atelier.
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