Worum es geht
Aus Max Beckmann: »Apokalypse« (vgl. Inv. Nr. A 2008/GVL 1184): In dem wie eine Art Gemme oder Siegel gerahmten Bildfeld erscheint Max Beckmann im Selbstporträt zwischen zwei aufrecht flammenden Kerzen und den zwei Schrifttafeln. Die große, dunkelrote Schlange, die sich um den Künstler windet und deren Kopf er fest wie ein Schlangenbändiger umfasst, ist zum einen das Symbol der Verführung, bei Beckmann jedoch häufig auch ein Zeichen der Weisheit und Erkenntnis. Beide Fische haben die Augen kreuzförmig geschlossen, ein Hinweis auf Christus. Somit findet sich an den Fischen zum einen das Zeichen Gottes, das Kreuz, zum anderen das Zeichen dessen Widersachers, des Antichristen, verdeutlich durch die Zahl 666. Der querliegende Fisch ohne Zahl und als einziger mit geöffneten Augen, d.h. lebendig und frei, ist hingegen Symbol für die Seele und das göttliche Leben. Auffallend ist das Eingezwängtsein des Künstlers zwischen den Schrifttafeln. Seine Augen (Symbole der Erkenntnis) sind in meditativer Kontemplation geschlossen. So erscheint er zunächst noch seiner Freiheit beraubt (durch die Schlange als Hinweis auf den Sündenfall?), wird aber die Erlösung am Ende erhalten.
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