Worum es geht
Aus Max Beckmann: »Apokalypse« (vgl. Inv. Nr. A 2008/GVL 1185): Johannes, die Figur rechts in Profilansicht und in violetten Schatten getaucht, steht dem Menschensohn mit den flammenstrahlenden Augen unmittelbar gegenüber. Bildlich umgesetzt sind ebenfalls die sieben Leuchter und Sterne in seiner rechten erhobenen Hand, welche die sieben Gemeinden symbolisieren, zu denen Johannes seine Botschaft sendet (Ephesus, Smyrna, Pergamon, Thyatira, Sardes, Philadelphia, Laodizea). In der charakteristischen Reduzierung verzichtet Beckmann auf die Darstellung der im Text genannten Details wie das wie Wolle und Schnee weiße Haar, die gleich Messing glühenden Füße, die große Stimme und das Schwert. Auch erscheint Christus lediglich mit Kopf und Hand und nicht in ganzer Figur mit langem Gewand und Gürtel. Sein wie die helle Sonne leuchtendes Angesicht wird durch das strahlende Gelb der Hand mit den Sternen und die Kerzen eindrucksvoll geschildert. Johannes, hier nicht eindeutig als Selbstporträt Beckmanns gekennzeichnet aber wohl als solches gemeint, erhält den Auftrag: »Schreib, was du gesehen hast, und was da ist, und was geschehen soll darnach...« Beckmann in seiner Rolle als Apostel folgt jedoch nicht dem Text: »Und als ich ihn sah, fiel ich zu seinen füßen als ein toter... «, sondern steht Christus aufrecht im vollen Bewusstsein seiner Vermittlerposition in der »Apokalypse« gegenüber.
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