Jugend braucht Kunst

Die kostenlose Serie der Jugend braucht Kunst-Workshops bietet Schülerinnen und Schülern ab Klassenstufe 7 die Möglichkeit, über die Kunst und ihre politischen, sozialen und gesellschaftlichen Kontexte nachzudenken.

Sie können gemeinsam mit Ihrer Klasse zwischen verschiedenen Workshops auswählen, angefangen bei aktuellen Themen wie Demokratie, Klimawandel und Migration bis hin zu Geschichte, Widerstand und Provenienz. Die Workshops bieten vielfältige Ansätze und eröffnen Räume für Dialoge, Diskussionen und kreative Ausdrucksformen. Kunst wird greifbar und schlägt so Brücken zu anderen Schulfächern – sei es Deutsch, Geschichte, Gemeinschaftskunde oder Politik.

Dauer: 120 min
Teilnehmerzahl: max. 25 Teilnehmende

#1 Neue Wege der Kunst – und die Moderne beginnt!

Mit ihrer Kunst hinterfragten und widersetzten sich Künstlerinnen und Künstler der Moderne den akademischen Vorgaben und dem traditionellen Kunstverständnis. Sie entwickelten neue, eigenständige Stile und entzogen Farbe und Form den gewohnten Sehgewohnheiten. Doch was bewegte sie, sich diesen neuen Ausdrucksformen zu widmen?

Im Workshop erkunden die Schülerinnen und Schüler Werke von Künstlerinnen und Künstlern, die um die Jahrhundertwende ihrer Zeit voraus waren und zu Vorbildern für nachfolgende Generationen wurden. Warum und wie sie zu »Wegbereitern der Moderne« wurden, entdecken die Teilnehmenden während einer spannenden Führung durch die Staatsgalerie. Im anschließenden Praxisteil im Atelier werden sie selbst zu Künstlerinnen und Künstlern einer neuen Zeit, inspiriert durch die Ideen und Ansätze der Moderne.

Ziele: Kreativität anregen, neue Sichtweisen auf Kunst erarbeiten, eigenes künstlerisches Schaffen entwickeln, subjektive Bezüge herstellen, Zusammenarbeit und Gemeinschaft fördern

#2 Dada, surreal, neu-sachlich? – Kunst zwischen den Weltkriegen

»Jolifanto bambla o falli bambla« – warum standen junge Künstler während des Ersten Weltkriegs auf einer Bühne und rezitierten Nonsens-Gedichte? Dada schockierte zunächst das bürgerliche Publikum in Zürich, bald auch in Berlin, Köln und New York.

Wenig später prangerten Künstler wie George Grosz und Otto Dix mit grotesken und satirischen Zeichnungen die Missstände ihrer Zeit an, kritisierten die neugegründete Weimarer Republik und reflektierten das Grauen des Krieges. Ihre Werke richteten sich gegen die künstlerischen Traditionen der Vorkriegszeit und gegen unpolitische Stile wie den Expressionismus. Während Otto Dix mit der Neuen Sachlichkeit die sozialen Realitäten ungeschönt darstellte, entwickelte »Dada Max« (Ernst) innovative Techniken, die schließlich den Surrealismus mitbegründeten.

In diesem Workshop lernen die Schülerinnen und Schüler die revolutionären Bewegungen Dada, Surrealismus und Neue Sachlichkeit kennen. Sie erfahren, wie die Künstler dieser Zeit ihre Werke als radikale Antwort auf Krieg, Krisen und gesellschaftliche Umbrüche schufen.

Ziele: Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen und politischen Themen durch Kunst, Förderung kritischen Denkens und kreativer Ausdrucksformen, Verständnis für die künstlerischen Reaktionen auf die Umbrüche der Zwischenkriegszeit

#3 Verfolgt, Diffamiert – Aufgeklärt! Kunst im Kontext von Machtmissbrauch

Zwischen 1933 und 1945 wurden viele Künstlerinnen und Künstler von den Nationalsozialisten verfolgt, ihre Werke diffamiert und zerstört. Doch was bedeutete das für die Kunst und wie wurden die Geschichten dieser Künstler später aufgedeckt? Dieser Workshop führt in die düstere Zeit der NS-Herrschaft und beleuchtet das Schicksal der Kunst in dieser Epoche.

Die Schülerinnen und Schüler lernen anhand von Kunstwerken aus der Sammlung der Staatsgalerie, wie die Ideologie der Nationalsozialisten die Kunst beeinflusste und beschäftigen sich zudem mit Fragen von Wiedergutmachung und Versöhnung nach 1945. Im Zuge dessen wird auch das damit verbundene Forschungsfeld der Provenienz kennengelernt. Nachvollziehbar werden so die Wege, die die Kunst nach 1945 eingeschlagen hat.

Ziele: Historisches Wissen anhand von Kunst vertiefen, Kontexte von Kunst kennenlernen, Forschungsfragen kennenlernen, Förderung von Demokratieverständnis und kritischem Denken

#4 Kunst und Demokratie: Der erweiterte Kunstbegriff bei Joseph Beuys

Was bedeutet es, sich aktiv an der Gestaltung einer demokratischen Gesellschaft zu beteiligen? 

Joseph Beuys sagte: »Jeder Mensch ist ein Künstler«, denn jeder hat die Fähigkeit, kreativ zur Weiterentwicklung der Gesellschaft beizutragen. Für Beuys war Kunst nicht nur Ausdruck von Kreativität, sondern auch ein Mittel, um gesellschaftliche Prozesse anzustoßen und zu formen. Demokratie verstand er als dynamischen Prozess, der kontinuierliche Beteiligung und Engagement erfordert.

Im Workshop beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler intensiv mit Beuys’ erweitertem Kunstbegriff und seiner Idee der sozialen Plastik. Sie reflektieren darüber, wie Kunst zur Stärkung demokratischer Werte beitragen kann und diskutieren aktuelle gesellschaftliche Themen im Kontext seiner Werke.

Ziele: Wahrnehmungsfähigkeit trainieren, Strukturen hinterfragen, Denken in Kontexten trainieren, Gesprächsanlässe schaffen, politische Statements formulieren, Arbeit im Team, die Gruppe stärken

#5 Away from home – Migration, Exil und Identität im Spiegel der Kunst

Was bedeutet es, seine Heimat zu verlassen und sich an einem neuen Ort ein Leben aufzubauen? Wie prägt die eigene Herkunft die Identität? 

Dieser Workshop lädt Schülerinnen und Schüler dazu ein, diese Fragen anhand von Kunstwerken zu reflektieren, die sich mit Themen wie Migration, Exil und Identität auseinandersetzen.

Die Teilnehmenden erkunden, wie Künstler ihre Erfahrungen von Heimatverlust und Neuanfang in ihren Werken verarbeitet haben. Sie setzen sich mit der Frage auseinander, wie die eigene Herkunft und persönliche Geschichte ihre Perspektiven auf die Kunst und das Leben prägen. Im Praxisteil entwickeln sie eigene kreative Arbeiten, die diese Themen aufgreifen und miteinander verbinden.

Ziele: Reflexion über Identität und Migration, kreative Auseinandersetzung mit den Themen Heimat und Exil, Förderung von Empathie und Verständnis für unterschiedliche Lebenswege

#6 Mensch, Natur! Kunstwelten im Klimawandel

Neue Wetterphänomene, schmelzende Gletscher oder verschwindende Biodiversität – in diesem partizipativen Workshop rund ums Thema Klimawandel und Nachhaltigkeit wird über alle Seiten der Kunst und des Kunstbetriebs im Hinblick auf den Klimawandel und seine Folgen diskutiert. 

Denn: Klimawandel und Umweltzerstörung sind drängende Themen unserer Zeit – und auch in der Kunst spiegelt sich dieser Wandel wider. Vor ausgewählten Kunstwerken aus den letzten 700 Jahren lässt sich der wandelnde Blick auf die Natur studieren – und auf deren allmähliche Zerstörung. Stillleben aus dem Barock und Landschaftsgemälde aus der Romantik werden hier ebenso befragt wie Collagen aus nachhaltigen Materialien oder aktuelle Videokunst, die Zukunftsvisionen bereithält.

Ziele: Bewusstsein für den Klimawandel und seine künstlerische Reflexion schärfen, kreative Auseinandersetzung mit Nachhaltigkeit, interdisziplinäre Verknüpfung von Kunst und Umweltthemen

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