1922 wurde Oskar Schlemmers »Triadisches Ballett« in Stuttgart uraufgeführt und sorgte für Entsetzen und Euphorie. 100 Jahre später ist es weltbekannt und die Faszination für die außergewöhnliche Ideenwelt des Bauhaus-Künstlers hält an. Die Staatsgalerie ist dem Erbe von Oskar Schlemmer nach wie vor sehr verpflichtet. In unserem Kunstarchiv befindet sich der schriftliche Nachlass des Künstlers und unsere Sammlung umfasst seinen größten zusammenhängenden Werkkomplex, zu dem auch sieben Figurinen aus dem »Triadischen Ballett« zählen. Bis heute ist Stuttgart der wohl wichtigste Ort für Oskar Schlemmer.
Das 100-jährige Jubiläum ist für uns Anlass, um das »Triadische Ballett« aus der Gegenwart heraus zu betrachten. Die drei international renommierten Künstlerinnen Ulla von Brandenburg, Kalin Lindena und Haegue Yang sind eingeladen, mit großformatigen Arbeiten auf Schlemmers Ideen Bezug zu nehmen und seine heutige Bedeutung zu befragen. Die Besucherinnen und Besucher erwarten raumgreifende Installationen, die zu durchwandern ein Erlebnis sein wird. Zugleich ermöglicht die Ausstellung punktuelle Einblicke in den historischen Kosmos des »Triadischen Balletts« und seiner Rezeption bis heute.
Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft von Winfried Kretschmann, Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg.
Wo stehen wir heute in Bezug auf unser Bild vom Menschen, den Oskar Schlemmer 1922 als »Maschinen-Menschen« wahrgenommen hat? Und wie visionär kann Kunst in Zeiten gesellschaftlicher Umbrüche sein? Ausgehend vom utopischen Potential des »Triadischen Balletts« gehen wir diesen aktuellen wie historischen Fragen in einem eigenen Tanz- und Performancefestival nach, das in Kooperation mit der freien Tanzszene im Stuttgarter Stadtraum stattfinden wird.
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